Die Problematik

Das Problem der Stadttauben

Nicht die Tauben sind das Problem der Menschen,
der Mensch ist das Problem der Tauben!

Woher kommen die Stadttauben?

Stadttauben sind keine Wildtiere. Sie sind vom Menschen vergleichbar mit Hühnern auf bestimmte Eigenschaften gezüchtet worden. Jahrhunderte lang lebten Stadttauben als Nutztiere bei den Menschen, bis sie nicht mehr gebraucht wurden. Jetzt leiden die Tauben unter den ihnen angezüchteten Eigenschaften, wie dem erhöhten Brutverhalten, der verlernten Futtersuche und den nicht vorhandenen Brutplätzen.

Brutzwang

Tauben wurden -wie Hühner- darauf gezüchtet, das ganze Jahr über Eier zu legen. Die Eier wurden damals als Nahrungsmittel genutzt, heute brüten die verwilderten Stadttauben ihre Eier aus und sorgen so für übermäßigen Nachwuchs.

Hunger

Stadttauben fressen hauptsächlich Körner und Samen, diese sind in der Stadt aber kaum zu finden.  Sie können nur Futter finden, wenn sie auf dem Boden danach suchen. Meistens finden sie nur Abfälle und Essensreste, die ihr Immunsystem schwächen und sie krank machen.

Da Stadttauben standorttreu sind, verlassen sie die Innenstädte nicht. Sie betteln nach Futter um dem Hungertod zu entkommen. Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben.

Oft argumentieren Städte damit, dass Fütterung zur stärkeren Vermehrung der Tauben führt. Dies ist aber nicht der Fall, weil ihnen ein ganzjähriges Brutverhalten angezüchtet wurde. Selbst eine hungernde Taube wird noch ihre letzten Kräfte zum Legen von Eiern aufbringen.

Verschnürungen

Auf der ständigen Suche nach Futter laufen die Stadttauben oft mehrere Stunden am Tag auf dem Boden herum. Dabei verfangen sich Haare, Fäden oder Gummis an ihren schuppigen Füßen, die sie sich nicht selbst entfernen können. Das hat zur Folge, dass die Füße abgeschnürt werden und oftmals die Zehen absterben.

Tauben sind Wirbeltiere und das Schmerzempfinden ist mit unserem zu vergleichen. Wir können uns also gut vorstellen, was für qualvolle Schmerzen die Tauben tagtäglich zu ertragen haben.

Vergrämungsmaßnahmen

Stadttauben werden immer mehr vertrieben, ohne dass ihnen Alternativen angeboten werden. Sie spießen sich an Vergrämungsmaßnahmen wie Spikes auf oder bleiben in Netzen hängen, wo sie dann elendig verhungern oder verdursten.
Es kommt auch oft vor, dass Vergrämungsfirmen die Brutplätze der Tauben verschließen und die Taubenküken dahinter einsperren. Die Taubeneltern haben keine Möglichkeit mehr an ihre Jungen zu kommen und die Küken haben keine Chance zu überleben.

Brieftaubensport

Tauben haben eine sehr starke Liebesbindung zu ihren Partnern und Jungen. Nicht umsonst gelten sie als Symbol der Treue und Partnerschaft. Diese Bindung wird von BreiftaubenzüchterInnen ausgenutzt um Sportbrieftauben hunderte Kilometer von ihrer Familie entfernt zu Höchstleistung zu zwingen, die ihre körperlichen Kräfte oftmals übersteigen. Sie schaffen die langen Strecken nicht und schließen sich oft in den Städten den Stadttauben an. Oder sie stranden auf dem Land meist völlig entkräftet, dehydriert und unfähig weiter zu fliegen.  Man erkennt Brieftauben an den beschrifteten Ringen an den Beinen der Tiere.

Viele BrieftaubenzüchterInnen wollen gefundene Brieftauben nicht zurück, weil sie als Verlierer gelten und für die Zucht unbrauchbar werden.

Hass und Unachtsamkeit des Menschen

Leider werden die Tiere, die sowieso schon unter so viel leiden, auch noch aktivem Hass und passiver Unachtsamkeit der Menschen ausgesetzt.

Menschen treten nach Ihnen, schauen weg, helfen ihnen nicht in Not.

Viele Tauben werden über- oder angefahren und dann liegengelassen.